Es ist zwar schon zehn Tage her und nicht mehr ganz aktuell – aber ich möchte doch noch etwas über meinen Besuch bei der Yoga-Ikone Tara Stiles in New York posten. Zumal ich mich seitdem in zwei ihrer Bücher vertieft habe und ihre Online-Klassen für alle möglichen Gelegenheiten täglich nutze. Tara Stiles gilt als „Yoga-Rebellin“, was angesichts ihrer freundlichen, unaufgeregten Art nicht wirklich der richtige Ausdruck ist. Vielleicht könnte man sie eher als „Yoga-Minimalistin“ bezeichnen. Sie hat den komplizierten Überbau, der bei vielen Stilen üblich ist, einfach über Bord geworfen und unterrichtet ein erfrischend einfaches Yoga ohne Tamtam. Tara möchte kein Guru oder spiritueller Guide sein, sondern möglichst vielen Menschen schlicht zu einem besseren Körpergefühl, einem ruhigeren Geist und einer harmonischen Lebenseinstellung verhelfen.
Yoga bei Tara Stiles macht vor allem Spaß. Das Studio „Strala-Yoga“ in Downtown-Manhattan, das sie zusammen mit ihrem Partner Mike Taylor betreibt, wirkt hell und klar – man fühlt sich 
sofort wohl. Zu rhythmischen Beats und ruhigeren Sequenzen sowie dem angenehmen Singsang von Taras Stimme üben alle ein lockeres, aber nicht anspruchsloses fließendes Yoga, das den Körper am Ende vollkommen entspannt. Man merkt, dass Tara einmal Tänzerin war. Die Yogahaltungen sind eigentlich nie starr, sondern sie fordert immer wieder zum Hin- und Herschwingen auf. Ziel ist es, dass jeder die Position findet, die für ihn am besten geeignet ist. Zudem gibt es am Anfang eine äußerst angenehme Aufwärmsequenz, die sich auch bestens für alle anderen Yoga-Stile eignet. Die Hauptvokabel, die hier fällt, ist das Wort „Easy“. Und so leicht fühlt man sich nach der Stunde auch. Mit einem Lächeln auf den Lippen habe ich das Studio verlassen. Tara und Mike bieten regelmäßig neben den Klassen in New York auch Kurse und Teacher-Trainings rund um den Globus an. Im Februar 2017 wollen sie nach Berlin kommen. Der „Straka“-Stil verhilft letztlich zu einer freundlicheren Grundeinstellung sich selbst, dem Leben und auch den Anderen gegenüber. Und das gehört zum Besten, was Yoga leisten kann. Manchmal geht es auch ohne „Om“.
Bücher von Tara Stiles:
- „Wie Yoga heilt. Einfache Übungen gegen 50 verbreitete Beschwerden“, mit einem Vorwort von Deepak Chopra, Knaur Verlag München 2013, € 19,99, ISBN 978-3426657294.
- „Dein Yoga, dein Leben: Übungen, Meditationen, Rezepte, Knaur Verlag München 2015, € 19,99, ISBN 978-3426657614.
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