Brexit hin oder her – London ist eigentlich immer eine gute Idee. Die Stadt wirkt so jung und frisch, so im besten Sinne „multikulti“, dass man eigentlich immer total inspiriert nach einem Besuch kommt. Schon allein einen Tag im Victoria and Albert-Museum oder in der Tate Modern verbringen zu dürfen ist den Aufwand wert. Aber es gibt auch noch so viele kleinere schöne Unternehmungen. Ich war gerade da, und hier kommen drei Dinge, die sich wirklich lohnen:
- Frühstück, Lunch oder auch nur eine Kurkuma Latte bei Deliciously Ella in Mayfair: Ella Woodwards vegane Kochrezepte habe ich hier schon auf dem Blog vorgestellt. Ihre Gerichte sind einfach nachzumachen, ziemlich originell, gesund und schmecken köstlich. Seit einiger Zeit betreibt die Food-Bloggerin auch sehr schöne Delis in London. Zwei davon musste sie mittlerweile wieder schließen, doch ein drittes Lokal „lebt“ und ist umso schöner. In einer netten ruhigen Straße nicht weit von der Oxford Street gelegen und entzückend eingerichtet. Es gibt typische Ella-Gerichte wie vegane Pfannkuchen mit Schokoladensauce, Süßkartoffeln mit Kohl und Mandeln oder auch einfach tolle Latte-Variationen mit Kurkuma oder mit Matcha zum Beispiel. Unbedingt testen!
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Yogastunde bei Triyoga: Die Triyoga-Studios zählen zu meinen Lieblings-Yogaorten überhaupt. Nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen, klar definierten Yoga-Richtung bietet Triyoga London ganz viele verschiedene Stile an, dazu Workshops, Treatments und an einigen Standorten auch kleine vegetarische Cafés. Die Lehrer gehören zur weltweiten Top-Riege in Sachen Asanas, schicke Frauen wie Sadie Frost oder Kate Moss zählen zu den Schülerinnen. Das hat sicherlich auch etwas mit der urbanen und modernen Gestaltung der Studios zu tun. Die Atmosphäre ist trotzdem überhaupt nicht schnöselig, sondern im Gegenteil eher schlicht und bodenständig. Und die Stunden bieten absolut ernsthaftes Yoga, kein Fitness-Spirit-Charivari. Ich liebe es. Essen kann man hier übrigens auch ganz herrlich, zumindest an den Standorten Chelsea, Camden und Soho.
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Ein Besuch im Kaufhaus: Wer sich modisch auf den „neuesten Stand“ bringen will, sollte bei Selfridges vorbeischauen. Ich finde, dass sie die besten Einkäufer im Vergleich zu den anderen Londoner Kaufhäusern haben. Und zudem experimentieren sie immer wieder auch mit nachhaltiger Mode, haben eine Kampagne gegen Plastik gestartet und glauben immer noch an so etwas wie „modische Avantgarde“. Eigentlich mag ich Kaufhäuser nicht so wirklich gerne, doch hier durch die Etagen zu streifen, macht wirklich Spaß. Im Erdgeschoss finden zudem Ausstellungen statt. Superinteressant die gerade laufende Installation zu bahnbrechenden Stücken der Modegeschichte. Entwürfe von Vivienne Westwood aus den 1970er-Jahren, die den Punk prägten, oder 1990er-Grunge von Comme des Garcons sind dabei. Aber am Tollsten: Eine phantastisch geschnittene Jacke von Alexander McQueen von 1995, in deren Futter er eine seiner Haarsträhnen eingenäht hatte. Es berührt eigenartig, dieses Lebenszeichen plötzlich vor sich zu sehen. Er war einer der wirklich großen Designer, ein Typ mit Visionen und zugleich handwerklicher Exzellenz. 2010 schied er aus dem Leben, und er fehlt noch immer.
Hier kommen die Adressen:
- Deliciously Ella, 18, Weighhouse Street, London W1K5LU
- Triyoga Camden, 57 Jamestown Road, London, NW17DB
- Triyoga Chelsea, 372, King’s Road, London, SW35UZ
- Selfridges & Co, 400 Oxford Street, London W1A1AB
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