Was für ein Dezembermorgen: Über Bagan geht gleich die Sonne auf, während dunkelrote und goldene Fesselballons am Himmel schweben. Myanmar – früher Burma – hat sich vor wenigen Jahren dem Westen gegenüber weiter geöffnet und gleichzeitig demokratische Reformen eingeleitet. Inzwischen blüht der Tourismus in dem bisher bitterarmen Land. Nach dem Sieg der National League for Democracy, der Partei von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, bei den Wahlen im vergangenen November schöpfen viele Einwohner Hoffnung auf weitere Verbesserungen. Eine Reise durch Myanmar lohnt sich in jedem Fall.
Die Schönheit der Landschaft und die unglaubliche Freundlichkeit ihrer tief im Buddhismus verwurzelten Bewohner haben mir hier mehrfach fast die Sprache verschlagen (was meiner Familie zufolge viel heißen will…). Ein absolutes Muss bei einem Trip sind die im Mittelalter errichteten Tempel und Pagoden der früheren Königsstadt Bagan. Die prachtvollen alten Häuser und Paläste sind heute verschwunden – umso malerischer wirken die etwa 3000 Tempel in der kargen, von rötlicher Erde geprägten Landschaft. Frühmorgens kann man die sakralen Bauten bei einer Ballonfahrt himmlisch überfliegen. Am besten erkundet man danach die Tempel und ihre Umgebung bei einer mehrstündigen Fahrradtour. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern macht in Myanmar einfach unglaublich viel Spaß. Vorausgesetzt, man rutscht nicht in einem Kuhfladen aus, was auf den Feldern leicht passieren kann (wir wurden Zeuge eines solchen Unglücks – es wirkte nicht gerade angenehm). Zu den berühmtesten Tempeln zählen der in seiner Form einem Kreuz nachempfundene Ananda mit feinen Wandmalereien im Inneren und Terrakotta-Reliefs an den Außenwänden und der Shwezigon mit seiner goldenen Stupa. Lohnend ist auch ein Besuch der umliegenden Dörfer, in denen noch in Handarbeit Sojapaste oder Erdnussöl hergestellt werden (Bilder unten: JVS).
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