Früher reihte man Wäsche aus Wolle unter „Liebestöter“ ein. Wenn überhaupt versteckte man sie diskret irgendwo hinten im Kleiderschrank, um sie bei kaltem Wetter oder Blasenentzündungen heimlich herauszuholen. Heute gilt Wollunterwäsche als richtig cool, und, wenn man die Entwürfe des norwegischen Nachhaltigkeits-Labels „La Backhand“ sieht, ist das auch kein Wunder. Hinter dem Label stehen die frühere Snowboard-Pionierin Lene Nordermoen und das Topmodel Iselin Steiro (beide oben auf dem Beitragsbild zu sehen).
Zusammen sorgen sie dafür, dass die Wäsche puristisch, funktional und superstylish zugleich aussieht. Praktisch jeden Entwurf aus ihrer Damenkollektion würde ich sofort anziehen, und ein paar Sachen habe ich gerade ausprobiert. Zum Beispiel das Singlet-Hemd, das vom Schnitt an ein Tank-Top erinnert. Es sitzt perfekt und ist gar nicht kratzig, wie ich das aus den Wollschlüpfern aus Kinderzeiten noch in unguter Erinnerung habe. Neben 70 Prozent Merino-Wolle sind 30 Prozent Seide verarbeitet. So, dass sich alles gut und soft anfühlt und man weder friert noch schwitzt. Le Backhand versteht sich als „Slow-Fashion-Label“. Die Sachen sind zeitlos, das ganze Jahr über tragbar, auf lange Haltbarkeit hin konzipiert, und es gibt sie in sehr schönen, neutralen Farben. Der Jerseystoff wird in Deutschland gewebt und dann in kleinen Familienunternehmen in Portugal verarbeitet. Nordermoen und Steiro achten dabei auf faire Arbeitsbedingungen und ein möglichst umweltschonende Produktion. Auch die artgerechte Haltung der Merino-Schafe und schadstofffreie Farben sind ihnen wichtig. Alle Teile sind allerdings dafür dann auch echte Investments: Das Hemd zum Beispiel kostet schon über 70 Euro. Key-Pieces für mich wären das T-Shirt im Farbton Oliv, Singlet und Brief (also Unterhemd und Slip) in Weiß sowie die Leggings in Oliv oder Charcoal (diese sind allerdings zur Zeit ausverkauft). Alle Bilder: Le Backhand.
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