Die Schauen von Dries van Noten stechen immer bei der Prêt-à-Porter-Woche heraus. Daher musste sein 100. Defilee – jetzt bei den laufenden Defilees für den kommenden Winter – auch etwas Besonderes sein. Der Antwerpener, seit gefühlten Ewigkeiten einer meiner absoluten Lieblinge, hat einen ganz eigenen Kopf, schaltet grundsätzlich keine Werbung und überzeugt einfach mit seinen gefühlvollen, farb- und musterverliebten Entwürfen.
Bei allem Getöse hier in Paris um den neuen Feminismus in der Mode einerseits und dem täglichen Sexismus und der oft so schlechten Behandlung der Models andererseits inszeniert er einfach ein selbstverständliche Ode an die Frauen. Models verschiedener Altersgruppen liefen für Dries über den Laufsteg. Einziger gemeinsamer Nenner: Sie waren alle schon bei einer von Dries‘ Schauen dabei. Es gab ein Wiedersehen mit früheren Supermodels wie Nadia Auermann (45) und Amber Valetta (43), Carolyn Murphy (42) oder Liya Kebede (39). Auch längst vergessene, früher sehr angesagte Models wie Guinevere van Seenus oder Trish Goff waren dabei. Sehr schön anzusehen, souverän, energisch und heiter traten sie auf den Laufsteg. Frauen aus dem wahren Leben (auch wenn viele von ihnen mal sehr berühmt waren) in großartigen Kleidern für das wahre Leben. Und dazu passten die Anmerkungen zur Schau unter „Form“: „There is no rule book as long as it feels true.“ Vielfalt siegt (alle Bilder: © Dries van Noten)!
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