Einmal im Monat erscheint ein Post von The Serene Style auch auf der Website von Designer-Vintage. Hier kommt der Artikel für Juni. Es geht um eine minimalistische Garderobe. Denn:
Minimalismus, das klingt für mich einfach obercool. Nach einem Leben mit wenigen, aber erlesenen Sachen, aufgeräumt, klar und gelassen. Ich selbst bin zumindest modisch davon noch weit entfernt. Aber meine Kleiderschrank-Aufräum-Aktion vor ein paar Monaten hat mich doch dem Minimalismus etwas näher gebracht. Und sie hat mir bewusst gemacht, welche Kleidungsstücke ich seit Jahren immer wieder mit großer Freude anziehe. Eine Art Basisgarderobe, in die es sich lohnt zu investieren. Wenn ich meine Lieblingsstücke zusammenzähle, komme ich auf acht Teile. Die Zahl Acht stand übrigens im christlichen Mittelalter symbolisch für einen glücklichen Anfang, einen Neubeginn. Das passt doch eigentlich ganz gut. Starten wir also eine Grundgarderobe mit diesen Investment-Pieces, der Rest der Kleidung muss dann nicht mehr ganz so hochwertig sein. Diese acht hier aber schon:
1. Ein perfekt sitzender Trenchcoat. Einfach der Allrounder schlechthin. Er ist winddicht und leicht, gut auf Reisen mitzunehmen und sieht immer perfekt aus. Die stylishe New Yorkerin Marina Rust schrieb einmal in der US-Vogue, dass sie ihren schwarzen Trenchcoat während ihrer Schwangerschaft sogar als Cocktailkleid benutzt habe. Weil sie nichts anderes zum Anziehen fand. Kann ich mir sofort vorstellen. Meiner ist beigefarben und schmal geschnitten. Ich habe ihn mir vor etwa sieben Jahren bei Burberry in London gekauft und seitdem Hunderte von Malen angehabt. Einen superschicken Entwurf hat Julia Leifert mit ihrer nachhaltigen Modemarke Philomena Zanetti in ihrer Herbst/Winter Kollektion 2017/18.
2. Eine schwarze Hose aus glatter Wolle. Entweder schmal und dreiviertellang oder überlang und nach unten hin sich öffnend. Oder als Jogging-Form wie die Hosen von Stella McCartney. Auch zum Ausgehen ist die schwarze Hose ein unverzichtbares Item,
dann kombiniert man sie mit High Heels, einer lässigen Seidenbluse oder einem ärmellosen Top. Superelegant (und leider auch superteuer) und sehr gut gearbeitet sind die Hosen des Pariser Designers Martin Grant.
3. Und dazu gehört dann Nummer 3, nämlich eine lässige Seiden- oder eine Chiffonbluse. Am besten einfarbig – in Beige, Dunkelblau, Creme, Silber oder Beigerosé. Dann ist sie gut zu kombinieren. Mein absoluter Favorit ist ein halbtransparentes schwarzes Modell der deutschen Modemacherin Doris Heinrich. Wer richtig viel ausgeben will, sollte in eine Bluse von Chloé investieren. Die halten in der Regel ewig, wirken trendy und kommen doch nie aus der Mode.
4. Ein cooler Blazer. Er darf auf keinen Fall bieder wirken. Schmal und leicht tailliert, etwas verkürzt, mit kleinen Armlöchern und mit schmalem Revers mag ich ihn am liebsten. Er kann aber auch überlang sehr gut wirken. Ein No-Go sind für mich breite Oversize-Blazer, wie Vêtements sie in Mode gebracht hat. Aber: Hier hilft nur Ausprobieren.
5. Ein „kleines Schwarzes“ oder „kleines Rotes“. Audrey Hepburn machte es in „Frühstück bei Tiffany“ vor. Ihr schmales schwarzes Cocktailkleid, mit dem sie zu Beginn des Films nach einer langen Nacht morgens aus dem Taxi steigt, schrieb Film- und Modegeschichte. Das Originalkleid wurde übrigens vor ein paar Jahren für über 600.000 Euro versteigert. Mein persönliches „kleines Schwarzes“ stammt von Akris und ist mein absolutes Lieblingskleid. Das kleine „Schwarze“ funktioniert aber auch in Rot, wie man bei Martin Grant sehen kann. Sehr schöne Entwürfe gibt es auch bei Talbot Runhof.
6. Ein „besonderes“ Kleid. Etwas, das gute Laune macht, sich abhebt, einfach super aussieht. Mit einem schönen Muster zum Beispiel. Oder in einer auffallenden Farbe. Oder mit einem ungewöhnlichen Schnitt. Es sollte aber dennoch keine „Eintagsfliege“ sein, sondern der großen Kontrollfrage standhalten. Die lautet: „Ziehe ich dieses Teil mindestens 30mal an?“ Und stammt von der stilvollen Öko-Aktivistin Livia Firth. Tolle „besondere Kleider“ gibt es zum Beispiel in jeder Kollektion der beiden Berliner Designerinnen Johanna Perret und Tutia Schaad.
7. Ein luxuriöser Wollmantel. Ersetzt den Trenchcoat an kühleren Tagen. Egal, was man drunter hat: Sobald man einen edlen Wollmantel (auch hier unbedingt den Sitz insbesondere an den Schultern mit strengem Auge prüfen) darüber streift, sieht es gut aus. Einige der schönsten Mäntel überhaupt fertigt der Frankfurter Designer René Storck.
8. Last, but not least: Ein paar richtig schöne T-Shirts als Nummer 8 (ist vielleicht etwas geschummelt, denn man braucht davon mindestens drei Stück und käme dann auf etwa 10 Teile). Gerade bei Shirts macht es – anders als etwa bei Jeans – einen großen Unterschied, ob sie hochwertig sind oder nicht. Gute Modelle gibt es zum Beispiel von dem schwedischen Label Acne oder der Bio-Marke Daily’s Nothing’s Better (abgebildet oben im Beitragsbild, © Daily’s Nothing’s Better).
Website von Philomena Zanetti
Website von Martin Grant
Webshop von Perret Schaad
Website von René Storck
Website von Daily’s Nothing Better
Titelfoto: Foto: Daily’s Nothing’s Better
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