Dass weniger oft mehr ist, stimmt nicht nur für Mode. Sondern insbesondere auch für Kosmetik. Zu viele Produkte und/oder Inhaltsstoffe – davon kann ich ein Lied singen – bringen die Haut vollkommen durcheinander. Und führen oft zu hässlichen Break-Outs. „Less“ heißt eine junge Marke aus Hamburg. Die hat sich das „Weniger“ in jeder Hinsicht auf die Fahnen geschrieben. Sie überzeugt mit nur drei Kosmetika und einer wunderschön puristischen Aufmachung. Ich durfte sie ausprobieren (Bilder: Less).
Die Haut, das meinen die Macher von Less, hat eigentlich schon alles, was sie braucht. Nämlich eine schützende nährende Schicht. Allzoft nehmen wir demnach mit unseren zahllosen Treatments, Cremes, Peelings etc. der Haut ihren Mantel. Less will sich auf das Notwendige beschränken, um ihn intakt zu halten. Alle drei Produkte bestehen zu 100% aus natürlichen Wirkstoffen und sind denkbar einfach anzuwenden. Zur Reinigung gibt es die marrokanische Tonmineralerde Ghassoul. Man gibt zwei Löffel davon in eine Schale und verrührt sie mit der doppelten Menge an warmem Wasser. Nach ein paar Minuten kann man diesen „Brei“ auftragen. Er fühlt sich exterm angenehm und sanft an. Nach dem Abspülen erscheint das Gesicht supersauber und glänzt frisch. Tatsächlich hätte ich dieses Resultat nicht erwartet. Schließlich habe ich als Studentin einst sehr erfolglos mit Ghassoul zum Haarewaschen experimentiert. Und trug total stumpfes Haar davon. Das Ghassoul von Less hingegen ist anders, viel feiner und weicher.
Nach der Reinigung verteilt man ein paar Tropfen eines Gesichtsöls auf der Haut. Auch hier bleibt wieder dieses angenehm sanfte Gefühl zurück. Nichts prickelt oder juckt. Im Gegenteil: Ein dünner und doch durchlässiger Schutzfilm legt sich über das Gesicht. Das Öl ist eine konzentrierte Mischung aus fünf biologisch angebauten Pflanzenölen, speziell für trockene Haut. Es gibt – und das ist das dritte Kosmetikum, das Less herstellt – noch eines für Misch- und fettige Haut. Als Minimalismus-Fan finde ich die die Methode super. Zumal sie Produkte und damit Verpackung etc. spart. Letzere ist übrigens – wie alles bei Less – auf das Wesentliche reduziert und besteht aus natürlichen Materialien. Braucht man mehr? Diese Frage allerdings kann man endgültig erst nach Daueranwendung beantworten. Ob der radikale Minimalismus der Haut auf lange Sicht reicht, wird sich herausstellen. In jedem Fall aber fährt sie besser damit als mit den üblichen vollgeknallten Crememischungen. Und im Bad sieht wenig auch viel besser aus (die Produkte habe ich für den Test kostenfrei zu Verfügung gestellt bekommen).
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