Heute fand ich in meiner privaten Facebook-Chronik einen wunderbaren Spruch vom Urkomiker Karl Valentin: „Wenn die stille Zeit vorbei ist, dann wird es auch wieder ruhiger“. Ich habe ihn sofort geteilt. Aber ganz im Ernst: Ist es nicht total schade? Die Vorweihnachtszeit, auf die man sich als Kind wie ein Schneekönig freute, erscheint aus der Erwachsenenperspektive so anstrengend. Eine einzige Rennerei. Leider kann ich die nicht wirklich vermeiden – denn neben den Alltagsdingen, die eh zu tun sind, laufen parallel die Weihnachtsvorbereitungen für meine Familie parallel. Bei sich zu bleiben und Ruhe zu bewahren, fällt schwer. Es gibt dafür aber ein paar gute Hilfsmittel. Und die sind gar nicht zeitaufwändig. Einige von ihnen habe ich auf Retreat-Wochenenden gelernt, andere stammen von meiner Freundin Nidhideva Church, einer sehr erfahrenen Therapeutin, die sich auf Energie-Arbeit spezialisiert hat.
- „Wetterbericht“: Nimm Dein inneres „Wetter“ wahr. Wie fühlst Du Dich? Klar, sonnig oder bewölkt? Zieht Nebel oder sogar ein Gewitter auf? Und was für ein Wetter zeigst Du nach außen? Oft stimmt das, was wir fühlen, nicht mit dem überein, was wir zeigen. Die Übung verhilft zu mehr Klarheit sich selbst gegenüber und bringt einen gleichsam in die eigene Mitte zurück.
- Innehalten. Halte immer mal wieder während des Tages einfach für drei Sekunden kurz inne. Tief durchatmen. Dann kann man weiterhasten. Und fühlt sich innerlich beruhigter.
- „Hand aufs Herz“. Lege eine Hand auf Dein Herz und eine auf Deinen Bauch und atme ein paar Mal bewusst und langsam ein und aus. Auch diese Übung beruhigt.
- „Body-Focus“-Entspannungsübung: Leg Dich möglichst gemütlich auf den Boden. Atme tief ein und atme mit einem hörbaren Seufzer der Erleichterung aus. Spüre, wie sich Deine Brust und Deine Lungen erneut mit Luft füllen. Gähnen hilft zur Entspannung. Fühl genau, wo Dein Körper den Boden berührt und wie er gestützt und getragen wird. Versuche, Temperatur und Textur Deiner „äußeren Hülle“ zu spüren. Das kann Deine Kleidung sein, aber auch Deine Haut. Dann schließe die Augen und verfolge, zu welcher Stelle Deines Körpers Deine Aufmerksamkeit wandert. Wenn Du Spannungen in einem Körperteil bemerkst, bewege diesen sanft. Oder atme hinein. Bleib ein paar Minuten so liegen und atme gleichmäßig ein und aus.
- „Meditation-Walk“: Gehe zehn Minuten spazieren und versuche, Deine Aufmerksamkeit ganz von Dir weg und auf etwas, was Du siehst, zu lenken. Zum Beispiel auf die Bäume, an denen Du vorbeigehst. Diese Übung befreit erstaunlich schnell den Geist von allem möglichen Ballast.
- Wiedereinschlafen: Eine perfekte Methode für unruhige Zeiten, wenn man nachts aufwacht und nicht wieder einschlafen kann. Das rechte Nasenloch mit dem Daumen oder Zeige- und Mittelfinger schließen und nur durch das linke einatmen. Fünf Mal. Dann normal weiteratmen. Meist schläft man direkt ein. Ansonsten wiederholen. Die Übung stimuliert den Parasympathikus, den „Ruhenerv“.
Neben all dem gibt es natürlich noch eine ganz simple, altbewährte Übung: Sich ein paar Plätzchen schnappen, eine Tasse Tee oder Kaffee machen und einfach mal ein bisschen lesen. Wann, wenn nicht jetzt?
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