Ist "The Cream" wirklich eine neue Wundercreme?

Der Professor

Wie ein freundlicher Professor aus dem Kinderbuch sieht der Zellforscher Augustinus Bader aus. Fast zu echt, um wahr zu sein. So war ich etwas skeptisch, als er vor ein paar Monaten einem kleinen Kreis von Journalisten seine erste Hautcreme vorstellte. Nicht irgendeine Creme, sondern „The Cream“. Die Creme der Cremes sozusagen, die dank seiner innovativen Forschungen im Bereich der Narbenheilung auch bei der Hautpflege ganz neue Wege eröffnen soll. Bei dem Termin erhielten alle Gäste zwei Tiegel seiner Creme. Und damit konnte ich die Wunder-Mixtur nun über mehrere Monate ausprobieren.

Die Creme

Wirken soll die Creme dadurch, dass die Haut gleichsam zur Regeneration getriggert wird. Bader, Professor für Zelltechniken und angewandte Stammzellenbiologie an der Universität Leipzig, hat seinerzeit ein bahnbrechendes Verfahren zur Behandlung von Brandopfern entwickelt. Und dabei mithilfe von einem Wirkstoffkomplex die Aktivierung körpereigener Heilprozesse erreicht. Einen ähnlichen Prozess soll seine Kosmetik nun in Gang setzen. Die Haut soll mithilfe des von ihm entwickelten „Trigger Factor Complex“ (TFC8, einem Cocktail aus natürlichen Aminosäuren, Vitaminen und synthetisierten Molekülen) zur Erneuerung angestoßen werden. Dann, so erklärte er es uns, laufe ihr eigenes Reparaturprogramm ab. Es geht also nicht primär um Anti-Aging-Substanzen, die von außen eingeschleust werden. Sondern darum, dass die Haut ihre Selbstheilungskräfte entfacht.

Man braucht nicht viel von dieser Creme…

Und ich?

Das klingt alles ziemlich überzeugend. Allerdings glaube ich persönlich, dass eine von außen aufgetragene Creme nur sehr begrenzt wirken kann. Dem ganzen Anti-Aging-Hype stehe ich sehr zweifelnd gegenüber. Ernährung, Bewegung und Schlaf sind meiner Meinung nach viel wirksamere Mittel für die Haut. Hinzu kommt, dass meine eigene Haut ein Hypersensibelchen ist. Jede aktivierende Creme lässt sie eher schlechter aussehen. Wohingegen jede Stunde Schlaf mehr sie erstrahlen lässt.

Aber ich muss zugeben: Die „Rich Cream“ von Augustinus Bader (ich habe die reichhaltigere von zwei möglichen Varianten getestet) hat keinerlei Reaktionen bei mir hervorgerufen. Im Gegenteil: Selten war meine Haut so stabil, glatt und umfassend geschützt wie jetzt. Und das, obwohl sie Panthenol enthält, einen Stoff, auf den ich normalerweise allergisch reagiere. Keine Rötungen, dafür ein weicher, sofort einziehender Film, der sich schützend um die Haut legt. Ich liebe diese Creme und benutze sie jeden Tag. Abends allerdings bleibe ich bei meinem Aesop-Öl, dem ich ein paar Tropfen Hyaluronsäure zufüge. Mehr braucht es nicht. Herrlich, denn mir widerstreben aufwändige, langatmige Badezimmer-Prozeduren zutiefst. Hier ist es herrlich einfach und schlank. Dass Diane Kruger, eine meiner Lieblings-Stil-Ikonen, das neue Gesicht der Creme ist, werte ich zudem als Pluspunkt.

Ernsthaft beim Testen? Nein, die Kleckse sind viel zu groß. Man braucht nur ganz wenig.

Wie clean ist die Creme?

Bei Code-Check habe ich mir die Inhaltsstoffe einmal angesehen. Fast alle gelten als unbedenklich, zwei als leicht bedenklich und nur einer als bedenklich. Dabei handelt es sich um Palmöl. Letzteres ist zwar unschädlich für die Haut ist, gilt aber je nach Herkunft als umweltschädigend sein. Hier wäre es gut zu wissen, woher das Palmöl stammt und wie es gewonnen wird.
Der grauenvoll hohe Preis diese Produkts (255 Euro für 50ml) wirkt richtig abschreckend. Allerdings braucht man wirklich nur sehr wenig von „The Rich Cream“. Mein Tiegel hält seit über drei Monaten und ist noch immer nicht leer. Zudem gehen 10 Prozent der Gewinne aus dem Verkauf der Produkte von Augustinus Bader in die von ihm gegründete Stiftung, die Bedürftige wie Brandopfer bei der Heilung ihrer Verletzungen unterstüzt.

Also:

In Kauf nehmen muss ich diesen Preis wohl künftig. Denn für mich ist „The Rich Cream“ tatsächlich inzwischen „DIE CREME“. Kein Wundermittel, aber pflegend und glättend. Ungern möchte ich in Zukunft auf sie verzichten.

Die Testtiegel für diesen Post wurden mir von Augustinus Bader kostenlos zur Verfügung gestellt.

Website von Augustinus Bader