Gerade habe ich die letzten Weihnachtskarten verschickt. Das ist in jedem Jahr ein größeres Unterfangen. Schließlich kann man auf diese Weise auch Freunde und Verwandte grüßen, die man lange nicht gesehen oder gesprochen hat. Und da sammeln sich im Lauf des Lebens doch einige Namen an. Eine Weihnachtskarte mag vielleicht als unbedeutende Kleinigkeit erscheinen – so richtig wichtige Sachen schreibt man ja nicht drauf. Doch irgendwie ist sie auch etwas ganz Großes.
Weil sie einfach sagt: „Ich denke an Dich“. Das wiegt heutzutage, wo alle über die zunehmende Anonymität klagen, doch schon ganz schön schwer. Und auf ihre Weise haben solche Karten auch etwas Nachhaltiges. Oder besser „Nachhall“-tiges. Sie hallen im Herzen nach. Zumindest in meinem. Ich freue mich jeden Tag über den Weihnachtskartenständer auf unserem Klavier, der sich Tag für Tag mit der Post von allerlei Lieben weiter füllt. Also, um es mit der ehemaligen Deutschen Bundespost zu sagen: „Schreib mal wieder.“ Oder mit Virginia Woolf: „Das Briefeschreiben ist für mich wie das Hochwerfen von Omelettes…“ Gilt auch für Karten: Mit jeder Karte wird es leichter.
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