Das sonst so strahlende Stockholm zeigt sich unwirtlich dieser Tage, mit einer feuchten Kälte, die in die Glieder zieht. Wie gut, dass es „Ett Hem“ gibt. „Ett Hem“ heißt auf Deutsch „ein Zuhause“, und genau das will dieses kleine Hotel im Stadtteil Östermalm bieten. Schon beim Eintreten spürt man eine wohlige Wärme, die glücklich macht.
Wir kamen früh am Morgen an, noch müde vom Sechs-Uhr-Flug, und schon saßen wir in den weichen Polstern beim Frühstück wie am eigenen Tisch. Mit dampfendem Kaffee, Granola, Beeren und Joghurt, frischgebackenem Brot, köstlicher Marmelade aus Nordschweden und einem großen Stück Käse. Kein Buffet mit viel zu viel Dingen, keine einzeln abgepackten Waren – sondern einfach genau das Richtige in der richtigen Menge. Die Hotelangestellten behandeln die Gäste wie Freunde, die gerade mal vorbeigeschneit sind – freundlich, lässig und doch vollkommen aufmerksam. Nebenan in der Küche haben sich es sich die beiden Kinder eines jungen chinesischen Paares am großen Holztisch gemütlich gemacht, um möglichst nah beim Pfannkuchen backenden Koch zu sein. Im Hintergrund leise Musik von Simon & Garfunkel oder Neil Young, auch diese genau richtig, smooth, doch nicht beliebig. Das Hotel pflegt einen leisen Luxus, der nirgends übertreiben will. Die Inneneinrichtung hat die Londoner Interior-Designerin Ilse Crawford gestaltet, und das passt perfekt.
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