Dress Archive - Seite 11 von 17 - The Serene Style | Blog - Mode, Nachhaltigkeit, bewusstes Leben

Ach, wären die Schwäne doch erst wieder auf der Hamburger Alster! Jetzt, im Februar, sind sie noch in ihrem Winterquartier am Eppendorfer Mühlenteich. Im März werden sie dann umgesetzt, und das heißt: Der Frühling ist da. Aber wenigstens erhellen in der derzeitigen grau-kalten Wettersuppe dieser schöne rote Pullover und der tolle Ethno-Schal von Friendly Hunting den Tag. Allerdings sollte man zur Zeit noch eine dicke Jacke darüber anziehen. Friendly Hunting bietet übrigens nicht nur wunderbar weiche Kaschmirqualitäten, das Unternehmen achtet auch auf faire Arbeits- und gute Produktionsbedingungen. Und unterstützt mit den Erlösen ein Waisenhaus in Nepal (Bild: Friendly Hunting).

Sie ist die Kür der Mode. Bei den Schauen der Haute Couture sieht man die erlesensten Kleider der Welt, und ich bin immer noch dankbar, dass ich seit Jahren regelmäßig dabei sein darf. (Letzteres, also das mit der Dankbarkeit, würde ich zum Beispiel über die ungleich hektischeren Prêt-à-Porter-Schauen niemals schreiben). In Paris konnte man gerade die Entwürfe für Frühjahr/Sommer 2017 sehen, und wie so oft schoss Chanel den Vogel ab. Selten habe ich eine derartige Perfektion bei den Entwürfen erlebt wie hier am vergangenen Dienstag.

Die Berliner Fashion Week ist vorbei – für mich heißt es ab Montag dann weiter nach Paris zur Haute Couture. Vorher kommen hier aber noch ein paar schöne Looks aus Berlin für die Herbst/Wintersaison 201//18. Sie zeigen ganz deutlich: Die deutsche Hauptstadt wird immer besser in ihrem modischen Anspruch. Eine der besten Kollektionen zeigte der Deutsch-Chinese William Fan im Berliner Salon im Kronprinzenpalais. Aber auch die nachhaltig produzierende Designerin Julia Leifert (Philomena Zanetti) war ganz vorn mit dabei. Kreative Entwürfe, die trotzdem nicht zu kunsthandwerklich wirken. Sondern, die man wirklich gerne anziehen mag!

Superbegabt: der Deutsch-Chinese William Fan, der im Berliner Salon im Kronprinzenpalais zeigte (Foto: Andreas Rentz/Getty Images for DER BERLINER MODE SALON)

Der Green Showroom im Alten Postbahnhof ist auf der Berliner Fashion Week mittlerweile eine feste Größe. Jedes Mal finde ich dort neue und spannende Labels, die sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben haben. Highlight diesmal: eine Ausstellung. Im „Showcase Active Wear“ gab es äußerst ästhetische und zugleich innovative Outdoor-Kleidung zu sehen. Das Ganze ist ein Projekt der Firma Manufactum und der Kunsthochschule für Mode Esmod in Berlin und wurde zuvor auch schon beispielsweise in Hamburg präsentiert.

Die Berliner Bloggerin Masha Sedgwick habe ich kürzlich für die Dezember-Ausgabe der Zeitschrift brand eins interviewt. Gerade schickte sie mir ein paar Streetstyles zu – darunter auch dieser Look, ideal für jede Städtereise. Softer Pullover, toller Mantel und dazu Sneakers – elegant und lässig zugleich (Bild: © Masha Sedgwick). Masha hat einen sehr eigenen Stil: etwas androgyn und schräg und dabei doch sehr feminin. Und sie hat Humor, was doppelt zählt. Coole Frau!

Website von Masha Sedgwick

Happy New Year! 2017 startet auf The Serene Style mit meinem dritten Post als Markenbotschafterin für Designer-Vintage. Diesmal geht es um die großartige niederländische Modemacherin Elsien Gringhuis.

Konsequent und klar: Elsien Gringhuis

Elsien Gringhuis fiel mir auf Anhieb auf, als ich den Berliner Green Showroom vor ein paar Saisons zum ersten Mal besuchte. Im Green Showroom versammeln sich auf der Fashion-Week die High-End-Designer der „Ökomode“. Das heißt aber nicht, dass hier lauter starke Entwürfe auf internationalem Niveau an den Ständen hängen. Einiges wirkt noch ziemlich hausbacken und müde. Elsien Gringhuis aber sticht heraus – mit glasklaren, coolen Kleidungsstücken, die auch in New York oder London über die Laufstege wandern könnten.

Auch Geschäfte können sich umziehen. Die eh schon wunderschöne, fast 100 Jahre alte Pasticceria Marchesi in Mailand hat im Dezember ein echtes Festtagskleid angelegt. Ein süßer Adventskalender bildet die Vorweihnachtsdekoration. Jeden Tag öffnet sich ein Türchen. Dahinter kommen dann italienische Köstlichkeiten zum Vorschein. Hmmm… Aber da wir Panettone und solcherlei Leckereien nicht anziehen können, kommt jetzt noch ein süßer Look für die Feiertage: Das  Wollkleid von der Berliner Designerin Frauke Gembalies eignet sich perfekt für Heiligabend. Oder für einen Nachmittag in einer italienischen Pasticceria (Bilder: Pasticceria Marchesi und Gembalies).

Adventskalender der Pasticceria auf Instagram

Website von Gembalies

Die Accademia di Brera in Mailand, wo Bottega Veneta im September präsentierte, Bild: Bottega Veneta.

Bottega Veneta bleibt also dabei. Heute erhielt ich eine Mail mit der Mitteilung, dass das italienische Luxushaus künftig seine Fashion Shows nicht mehr nach Geschlechtern trennen, sondern zusammenlegen werde. Somit nicht mehr zwei Schauen pro Saison, eine bei der Mailänder Herren- und eine bei der Mailänder Damenmodewoche, sondern ein Gesamt-Defilee für beide bei den Fashion Shows der Damen. Oder anders gerechnet: Statt insgesamt vier Präsentationen im Jahr gibt es nur noch zwei –  „gemischtes Doppel“ sozusagen. Das wurde in der vergangenen Saison schon so gemacht, doch erschien es da als „Jubiläums“-Ausnahme. Als besondere Inszenierung anlässlich der 15jährigen Zusammenarbeit mit dem großartigen Kreativdirektor der Marke, dem Deutschen Thomas Maier. „Na und?“, könnte man jetzt fragen. So eine Nachricht ist auf den ersten Blick gar nicht spektakulär. Doch für die Modeszene heißt das viel. Irgendwie scheinen sich die ganzen alten Strukturen, mit denen wir jahrzehntelang gelebt haben, gerade aufzulösen. Und wahrscheinlich ist das auch notwendig.