Die Schau von Stella McCartney ist eigentlich immer einer meiner absoluten Favoriten während der Pariser Prêt-à-Porter-Woche. Nicht nur, weil die Entwürfe meistens wirklich wunderschön sind und das Ambiente hinreißend, oder weil hier so superschicke Britinnen die Treppen zur Schau hoch eilen und es köstlichen Café und Saft vorher gibt – sondern vor allem wegen Stellas zeitgemäßem und starkem Frauenbild. In all ihren Kollektionen wird dies deutlich. Sie will Frauen in Bewegung anziehen, die für ihren Alltag zwischen Job oder Mutterdasein, Stadt- oder Landleben, Spaß oder Ernsthaftigkeit perfekte und doch entspannte Entwürfe brauchen. Die sie nicht einengen und dennoch sexy wirken. Stella bringt das alles mit gekonnter Lässigkeit und Klarheit auf den Punkt. Wenn ich an ihre Mode denke, fallen mir als erstes die Begriffe „Dynamik“ und „Selbstverständlichkeit“ ein. Gerade letzteres ist für mich ihr Alleinstellungsmerkmal. Mit großer Selbstverständlichkeit erhob sie auch als eine der ersten Nachhaltigkeit zum Modethema. Und zwar im Top-Fashion-Bereich. Das war 2001, als sie ihre Marke gründete, noch eine Rarität. Stella McCartney kann hier als eine echte Pionierin gelten. Deswegen habe ich sie als erste für meine Posts für Designer Vintage ausgewählt.