Jeden Tag flattern Mode-Bilder in mein Email-Fach. Erst kamen sie von der Berliner Fashion-Week, jetzt von den Pariser Herrenschauen. Darauf zu sehen: Laufstege mit bunten Kleidern, die „Hier“ zu rufen schauen. Gewollt wirkende Inszenierungen, die einfach nur fotografiert werden wollen. Blasierte Fashion-Editors, die den Modetakt nur zu gern schneller klopfen. Um Aufmerksamkeit heischende Bloggerinnen in seltsam herzlosen Outfits. Oder verkleidet aussehende Filmstars. Ich fühlte mich bald bleischwer und modemüde. Und ziemlich genervt. Wer soll das alles tragen? Warum muss das Kleid immer wieder neu erfunden werden? Wandert das Meiste dann eigentlich nach Gebrauch gleich in den Müll? So kurz scheint die Halbwertzeit eines Kleidungsstückes zu sein. In all das Elend platzte dann aber doch eine erfrischende Mail mit der Berliner Präsentation meiner beiden Freundinnen Johanna Perret und Tutia Schaad.