Heute morgen bin ich erstmals mit lauter kleinen Stoffbeutelchen bewaffnet zum Einkaufen gefahren (neben den üblichen großen Behältnissen wie Körben und Tragetaschen). Für Salatköpfe, Weintrauben, winzige Kurkuma-Stücke und solcherlei Dinge, die ich nicht so gut lose in den Korb packen kann. Die Idee dafür stammt von Nadine Schubert, einer erfrischend undogmatischen Umweltaktivistin, Mutter zweiter Kinder, und Autorin eines Buches namens „Besser leben ohne Plastik“. Nadine hielt gestern auf dem Blogger-Workshop „Re-Think“ bei der Otto-Group in Hamburg einen ziemlich anschaulichen Vortrag darüber, wie sie seit ein paar Jahren ohne Plastik lebt. Währenddessen ließ sie Mehrweggläser mit selbst gemixten Peelings oder einer mit verbrannten Mandeln angerührten Mascara (die sie auch aufgetragen hatte – sah super aus) herumgehen. Warb für den Mut zum Selbermachen und beteuerte glaubhaft, dass das plastikfreie Leben nicht besonders zeitaufwändig sei. Man könne Schritt für Schritt darauf hinarbeiten, ohne sich zu verbiegen. Nun lebe ich schon seit einiger Zeit mit immer weniger Plastik. Zehn Tipps, Plastik zu vermeiden, habe ich längst gepostet. Dank Nadine Schubert kommen aber noch einmal fünf weitere hinzu:
- Nahrungsmittel und Essensreste lassen sich wunderbar im Kühlschrank in gebrauchten und ausgespülten Glasbehältern aufbewahren. Ob die nun mit Senf, Kirschen, Marmelade, Gurken oder Honig gefüllt waren – wenn man sich daran gewöhnt, Dinge im Glas zu kaufen, kann man sich auch prima daran gewöhnen, diese wieder zu verwerten.
- Wer Käse, Fisch oder Wurstwaren kauft, kann durch mitgeführte Edelstahlbehälter an der Theke Verpackung sparen. Einfach das Behältnis an den Verkäufer geben und darum bitten, die Lebensmittel hineinzulegen, statt sie in Folie zu packen. Mit Glück klappt es.
- Frischkäse kann man schwer plastikfrei kaufen. Er ist aber – so Nadine – kinderleicht selbst zu machen, bzw. macht sich abends von alleine. Und zwar mit Naturjoghurt (am besten Bio-Joghurt mit 10% Fettgehalt). Man legt ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb in eine Schüssel und gibt den Joghurt hinein. Der Joghurt tropft über Nacht ab, und am nächsten Morgen findet man in dem Sieb köstlichen Frischkäse vor.
- Statt Duschgel auf Seife umsteigen. Es gibt tolle Seifen aus Pflanzenölen. Nadine Schubert benutzt auch Haarseife statt Shampoo – das kann ich mir noch nicht wirklich so richtig gut vorstellen (ihr Haar sieht allerdings vollkommen o.k. aus). Aufbewahren kann man die Seife entweder in alten Plastikschalen, die schon im Haushalt vorhanden sind, oder in Gläsern.
- Wasch- und Putzmittel kann jeder relativ einfach selbst machen. Rezepte dafür finden sich auf Nadines Blog „Besser Leben ohne Plastik“. Mit Soda, Zitronensäure, Essig-Essenz und Kernseife kommt man schon ziemlich weit. Abfüllen kann man die Homemade-Cleaners in die vorher benutzten, leeren Behältnisse von Reinigungsmitteln.
Übrigens war auch sonst der ganze Workshop äußerst inspirierend. Zusammengestellt hatten ihn die „Re-Blogger“ von Otto (das Unternehmen hat sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben – dazu gehört ein eigener Sustainibility-Blog). Neben tollen Vorträgen (wie den von Nadine Schubert) bot er ein gute Gelegenheit, sich mit anderen Nachhaltigkeits-Bloggern auszutauschen. Und das bei köstlichem Essen, cooler Musik und in einem großzügigen „Industrie“-Ambiente. Well done, Otto! Und ich freue mich morgen auf den extra frischen Frischkäse (Beitragsbild „Plastikflaschen“: Shutterstock).
Link zu „Zehn Tipps, Plastik zu vermeiden“ auf The Serene Style
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