Waste is the new black! Eine genial einfache Idee dazu hat das italienische Modelabel Re-Bello: Aus „Abfällen“, die in der Schafzucht anfallen, sollen gemütlich-warme Jacken entstehen. Jedes Jahr werden alleine in der Provinz Bozen 60 von insgesamt 150 Tonnen Wolle als Sonderabfall verbrannt. Sie stammt von Tiroler Milchschafen und wird nicht weiter verwertet. Der Textilindustrie erscheint sie zu hart und rauh. Die Macher von Re-Bello beschlossen, diese Wolle einfach als Futterstoff für eine neue Art von Jacke zu verwenden. Die Fasern werden mit natürlichen Methoden vorbehandelt, so dass sie weicher und luftiger werden und der Geruch „nach Schaf“ verschwindet. Auch der Rest der Jacke besteht aus Abfallstoffen: Sie wird aus einem aus alten Plastikflaschen gewonnenen Faden gewebt. Und selbst bei der Finanzierung des Projekts geht Re-Bello einen neuen Weg: Das Ganze ist in ein Crowdfunding-Projekt auf Kickstarter eingebettet, d.h. Re-Bello sammelt Geld für diese besondere Jackenkollektion.
Unterstützen kann man das Projekt mit Summen zwischen 40 Euro und 1000 Euro. Wenn die Finanzierung zustande kommt, gehen die W.A.W. (What-A-Waste)-Jacken in Produktion. Man erhält dann je nach „Einlage“ ein T-Shirt, eine W.A.W.-Jacke oder – bei Zahlung des Höchstbetrages – gleich vier Jacken (es gibt unterschiedliche Modelle).
Ich werde mich hier auf jeden Fall hier „einklinken“. Schon die Website von Re-Bello macht deutlich, wie ästhetisch und cool die Entwürfe dieses Labels sind. Puristisch und modern, ohne langweilig zu sein. Kein Wunder, schließlich arbeitet seit der vergangenen Saison die stilsichere Kroatin Ivana Omazic als Kreativchefin für Re-Bello. Omazic hat früher u.a. für Jil Sander und für Prada entworfen. Ich habe sie vor Jahren einmal interviewt und mochte ihre sensible Art sofort. Da war sie Chefdesignerin bei Céline und kreierte wirklich schöne Kollektionen.
Re-Bello wurde 2012 von drei Jungunternehmern aus Südtirol gegründet. Die Italiener bieten nachhaltige Kleidung aus Materialien wie Bio-Baumwolle, Eukalyptus oder Bambus an. Es ist beeindruckend, wie viel Wert diese Marke auf Transparenz und Nachhaltigkeit legt. Man kann sich auf der Website genau ansehen, wie viel Prozent von welchen Materialien für die Kollektion benutzt werden. Und was davon am umweltfreundlichsten ist. Zudem haben sie sich für alle relevanten Bereiche zertifizieren lassen. Re-Bello macht Ernst mit dem Umweltschutz im weitesten Sinn. Trotzdem sehen alle Entwürfe so aus, als ob es richtig viel Spaß macht, sie zu tragen (alle Bilder: Re-Bello).
What-A-Waste-Projekt auf Kickstarter
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