Das ist mein erster Post in diesem Dezember und zugleich der letzte für 2019. Es war einfach zu viel los: So habe ich vor drei Wochen meine Yogalehrerprüfung abgelegt, und mein Leben (und dieser Blog) wird sich nun ein wenig anders ausrichten. Bevor aber das Jahr zu Ende geht, möchte ich aber noch etwas über Lara Krude posten. Ich halte sie für eine der begabtesten deutschen Designerinnen der Gegenwart: Ihre Entwürfe sind wahnsinnig gut durchdacht und im besten Sinne nachhaltig. Kein Wunder, dass sie 2017 den „Designer for Tomorrow“-Award gewonnnen hat. Vorsitzende der Jury war übrigens Stella McCartney (alle Bilder: © Lara Krude).
Kennen gelernt habe ich Lara erst kürzlich auf den Press Days in Berlin und in Hamburg (wo sie auch lebt). Wer sich wie ich über viele Jahre in der Modewelt bewegt, wird fast magisch von besonders schönen Stoffen und präzisen Schnitten angezogen. Es ist fast, als würden solche Entwürfe einem zuwinken, und man muss sich dorthin bewegen. Genauso ging es mir mit der Kollektion von Lara Krude. Ihre Mäntel, Blusen, Kleider oder Röcke erinnern in ihrer Perfekton und den schimmernd feinen Materialien an maßgeschneiderte Herrenhemden und sind doch ganz anders. Tatsächlich war ihr Großvater Maßschneider im Münsterland, was die Enkelin geprägt hat.
Doch wo die Herrenschneiderei das Teil der Silhouette genau anpasst, verschiebt Lara die Linien, arbeitet mit gerundeten Volumina oder Assymmetrien. Dennoch umfließen ihre Kleider den weiblichen Körper und sehen zart und feminin aus. So etwas hinzubekommen, ist hohe Kunst.
Genauso exakt wie sie mit dem Prozess des Entwerfens umgeht, durchdenkt sie auch ihre Produktion. Lara Krude fertigt „Slow Fashion“ – wenige, doch umso schönere Sachen, die sich ergänzen. Fertigen lässt sie in kleinen Familienbetrieben in Polen und in Hamburg. Alle Kleidungsstücke bestehen dabei aus reinen Naturmaterialien. Die Baumwolle stammt von einem traditionsreichen italienischen Textilhersteller und ist GOTS zertifiziert. Ihr Leinen kommt aus Europa, und die Drucke werden in Italien gemacht. „I have the feeling that her work is of great importance for the current changes in the fashion world“, sagte Stella McCartney über Lara. Dass diese gründliche, sinnvolle Art, mit Kleidern umzugehen, den derzeitigen Wandel in der Modewelt prägen könnte, dass ist wirklich zu wünschen. Für die Designerin selbst, für uns als mögliche Kunden und für die Textilbranche überhaupt im kommmenden Jahrzehnt. In diesem Sinne: Einen guten Start euch allen in 2020!
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